SKF Bau 330


Neubau eines Großlager-Prüfzentrums, Schweinfurt

Aufgabenstellung:

SKF gehört zu den Weltmarktführern für Kugellager. Im Juni 2017 eröffnete das Unternehmen in Schweinfurt das leistungsfähigste Großlager-Prüfzentrum der Welt. Das in einem futuristisch anmutenden Zwillingsgebäude untergebrachte „Sven Wingquist Test Center“ soll dazu beitragen, Großlager weiter zu verbessern und zukünftig noch effektiver und ressourcenschonender zu produzieren. Auf zwei gigantischen neuen Testständen werden insbesondere die Belastungen der Großlager von Windkraftanlagen simuliert, die über den Lebenszyklus von rund 20 Jahren auftreten, wenn die Rotoren sich drehen. Die in dem Prüfzentrum installierten Anlagen und in Bewegung gesetzten Testobjekte wiegen insgesamt mehrere hundert Tonnen. Das erfordert ein entsprechend stabiles Fundament.

Lösungsansatz:

Die zentrale Anforderung des Kunden SKF bestand darin, für die beiden Teststände Fundamente zu entwickeln, welche die bei den Versuchen entstehenden Kräfte und Schwingungen optimal aufnehmen und durch ihre Masse weitestgehend abdämpfen. Das setzte intensive Untersuchungen des Baugrunds voraus. Um die beim Betrieb der Teststände auftretenden Schwingungen zu dämpfen und ihre Übertragung auf andere Bauteile zu minimieren, konzipierte GMP extrem dicke Fundamente. Im Bereich der Halle wurden zwei Prüfstände errichtet mit Fundamentgruben, die gegenüber der Oberkante der Bodenplatte um 3,5 m bzw. 6,0 m tiefer liegen. Die Schwingungen der Teststände bedeuten sowohl ständige Lasten, die auf die Bodenplatte wirken, als auch sehr hohe veränderliche Lasten. Das Fundament des einen Prüfstandes ist somit 3.000 Tonnen schwer und vom Gebäude entkoppelt, um keine störende Wechselwirkung mit dem Gebäude zu erzeugen.

Besonderheiten:

Um den anstehenden Boden und Fels beurteilen zu können, waren Erkundungsbohrungen bis in 15 m Tiefe notwendig. Zur Herstellung des einen sehr tiefliegenden Fundaments wurde für die Baugrube eine überschnittene Bohrpfahlwand errichtet. Dies diente zum einen zur Herstellung des Fundaments, zum anderen auch dazu, die Übertragung von Schwingungen zu reduzieren. Die exakte Dimensionierung und Festlegung der statischen Eigenschaften ergab sich aus der genauen Auswertung der Standorteigenschaften sowie der Gebäudedaten und der Vorgaben für die Teststände.